
Härte, Durchgreifen und klare Grenzen sind essentiell für das eigene Wohlergehen.
Härte, Durchgreifen und klare Grenzen sind essentiell für das eigene Wohlergehen.
Die meisten von uns wurden so erzogen, dass HärteallerdingsdasGegenteilvon Liebe ist. UnsereErziehung sagt: Wenn wir hart sind, sind wir weder empathisch noch liebevoll und verwandeln unsin einen gefühllosen Täter, der ein armes Opfer angreift.Nein, nein–das ist böse!Das dürfen wirnicht!
Härte ist nicht immer böse.Ich habe für mich erkannt, dass Härte, die als natürliche Reaktion aus meinem Körper fließt,überhaupt nicht böse, sondernsogar sehr liebevoll ist.
Ich helfe gerne, unterstütze gerne und bin am liebsten in harmonischer Beziehung zu meinemUmfeld. Ich selbst und mein Umfeld empfinden mich als liebevollen Menschen.Manchmal allerdings handle ich für mich unerwartet und spontanmit einer Härte, die mich in demMoment selbst überrascht. Oft nehme mir diese Härte sogar im ersten Moment selbst übel.Dabei ist die dem zugrunde liegende Programmierung “lieb sein” viel bösartiger als die eigentlicheHärte…
In jedermeiner spontanen,unerwarteten, harten Reaktionerkenne ich im Nachgang sehr vielLiebe. Liebe mir selbst gegenüber, aber auch dem anderen gegenüber, dem ich ein bestimmtesVerhalten nicht durchgehen lasse.
Wenn ich einem Kind den Lolli nicht gebe, bin ich für das Kind einArsch, aber in Wirklichkeit gebeich ihm nur keinen schädlichen Zucker. Wenn ein Kind schreit, um etwas bestimmtes zu bekommenund ich es deshalb ignoriere, mag es hart wirken, aber im Grunde lernt es, dass es mit einerOpfermasche bei mir nicht durchkommt.
Bei Erwachsenen ist das exaktdasselbe. Sie sehen nicht mehr aus wie Kinder, aber ansonsten sindsie auch nicht immer schlauer als das Kind, dass Zucker will. Bei Erwachsenen ist es dann so etwaswie Vermeidungsstrategie, nachplappern von Worthülsen zurAufwertung des Selbstwerts oderandere unbewusste Bedürfnisse und Programme, aber oft kommen die einem sinnbildlichen Lollisehr nahe.
Ich überprüfe meine Härte daher auf ihren Ursprung und nehme nicht mehr grundsätzlich an, dassHärte bösartig ist.